Fragen und Antworten

Wer darf eine Photovoltaik-Anlage installieren?
Grundsätzlich darf sich jede Privatperson und jedes Unternehmen eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) anschaffen. Im Einzelfall hängt das aber von Ihren Wohnverhältnissen ab: Gehört Ihnen ein Ein- oder Zweifamilienhaus können Sie diese Entscheidung in der Regel allein treffen. Wohnen Sie in einer Eigentums- oder Mietwohnung müssen die (Mit-)EigentümerInnen bzw. die VermieterInnen zustimmen.

Wie funktioniert eine Photovoltaik-Anlage?
Eine PV-Anlage wandelt Sonnenlicht in elektrischen Gleichstrom (DC), nach dem photo-elektrischen Prinzip, um. Der produzierte Gleichstrom wird über Stromkabel zum Wechselrichter transportiert und in Wechselstrom (AC) umgewandelt wird. Der Wechselstrom fliesst zum Schaltschrank (Tableau) und speist den Solarstrom ins Haus ein, wo Verbraucher (zB. Lampen Fernseher, Computer etc.) mit Solarstrom betrieben werden.

Welche Komponenten werden für den Bau einer PV-Anlage benötigt?
 – Unterkonstruktion (UK) und PV-Module die auf dem Dach installiert werden.
 – Wechselrichter (WR) der den Gleichstrom vom Dach in Wechselstrom umwandelt
 – Kabel welche zum einen zwischen PV-Modulen und WR sowie zwischen WR und Schaltschank verlegt werden. 

Um welche Komponenten kann eine PV-Anlage erweitert werden?
 – Batteriespeicher, dieser kann das Haus in der Nacht mit Strom versorgen und den Eigenverbrauch erhöhen
 – Wandladestation (Wallbox) wird für das Laden eines Elektroautos benötigt
 – Heim-Energie-Management-System (HEMS) ist ein intelligentes und individuell konfigurierbares Managementsystem zur Optimierung des Eigenverbrauchs. zb. Warmwasser-Erwärmung
 – u.a.

Ist dein Haus für eine Photovoltaik-Anlage geeignet?
Idealerweise ist ein Haus freistehend und hat ein möglichst nach Süden ausgerichtetes Dach. Auch Flachdächer funktionieren gut und eine geringe Verschattung ist ebenfalls positiv. Bei einem Ost-West ausgerichteten Dach produziert die Photovoltaik-Anlage per Saldo zwar weniger Strom als auf einem Süddach, dafür liegt die Menge näher am konkreten Eigenbedarf. Das bedeutet, es muss weniger Strom gespeichert oder ins öffentliche Netz zurückgespeist werden.

Welche Typen von PV-Anlage gibt es?
Eine PV-Anlage kann je nach Hersteller und Produktewahl einen unterschiedlichen Funktionsumfang haben.
 
 – PV-Anlage:
 -> mit dem Stromausfall, fällt auch die PV-Anlage aus und es wird kein Solarstrom mehr produziert.
 Diese Form der Installation ist heute Standard und schweizweit stark verbreitet.

– PV-Anlage mit Batteriespeicher:
 -> mit dem Stromausfall, fällt auch die PV-Anlage aus und es wird kein Solarstrom mehr produziert. Das Haus wird weiterhin, aus dem Speicher, mit dem gespeicherten Solarstrom versorgt, bis dieser leer ist.

– PV-Anlage mit Batteriespeicher und Notstromumschaltung:
 -> bei Stromausfall kommt es zu einer Notstromumschaltung. Die PV-Anlage kann weiterhin Solarstrom produzieren und dedizierte Verbraucher, im Haus, mit Strom versorgen. Am Abend kann der gespeicherte Solarstrom aus dem Batteriespeicher bezogen werden. Ist die PV-Anlage schwarzstartfähig dann startet dies, automatisch, beim ersten Sonnenschein wieder und produziert Solarstrom für Haus und Batteriespeicher.

HINWEIS: Für die Funktion „Notstromumschaltung“ ist ein Batteriespeicher Voraussetzung sowie ein erweiterter Ausbau des Schaltschranks oder die Installation einer Netzumschaltbox (Bsp: Enwitec)

Wie gross sollte die Photovoltaik-Anlage sein?
Die PV-Anlage nur so klein zu dimensionieren, dass sie für den Eigenverbrauch optimiert ist, stellt oft  nicht die wirtschaftlich beste Variante dar, da kleine Anlagen pro Kilowatt Leistung teurer sind als grössere. Deshalb sind grössere Anlagen meist lohnender. Die Grenze setzen dann die verfügbare Dachfläche und das eigene Budget.

Solarstrom-Überschuss, was ist das?
Von Solarstrom-Überschuss spricht am, wenn mehr Storm auf dem Dach produziert wird, als man selbst verbraucht. Oft wird Überschuss-Strom ins lokale Stromnetz eingespeist und somit an den lokalen Netzbetreiber verkauft.

Was bedeutet Eigenverbrauch
Eigenverbrauch bedeutet, den von der Photovoltaikanlage erzeugten, Solarstrom selbst zu verbrauchen. Das heißt, der produzierte Solarstrom wird von Ihrer Anlage auf dem Dach direkt zu den Verbrauchern im Haus geleitet. Erfahrungsgemäss liegt der Eigenverbrauch (ohne Energie-Management-System) bei ca. 30% des jährlich produzierten Solarstroms. Ca. 70% des Solarstroms werden also ins Netz eingespeist.

Wie kann man den Eigenverbrauch maximieren?
Damit der Eigenverbrauch maximiert und möglichst viel Solarstrom selbst verbraucht werden kann, wird ein Energie-Management-System benötigt, die die grössten eingebundenen Verbraucher (Wärmepumpe, Boiler etc.) automatisch mit Solarstrom-Überschuss versorgt. Auch ein Batteriespeicher unterstützt die Optimierung des Eigenverbrauchs.
Mit der Maximierung des Eigenverbrauchs muss weniger Strom eingekauft und es kann Geld gespart werden, was wiederum die Amortisationsdauer der PV-Anlage reduziert.

Was ist Autarkie?
Wenn man im Zusammenhang mit Photovoltaik von Autarkie spricht, ist damit die Unabhängigkeit vom Stromanbieter gemeint. Je mehr Strom selbst produziert und genutzt wird, desto autarker ist man, da weniger Strom dazu gekauft werden muss. Wer all seinen Strom selbst produziert, lebt also, was die Energieversorgung angeht, weitestgehend autark.

Was macht ein Batteriespeicher -> Solarspeicher -> Stromspeicher?
Batteriesysteme für PV-Anlagen speichern tagsüber Strom, der über Nacht oder an trüben Tagen verbraucht werden kann. Der Stromspeicher liefert Energie, sobald im Haus mehr verbraucht als produziert wird. Speichersysteme können gleich bei der Installation einer Anlage eingesetzt werden, lassen sich aber auch bei bestehenden Anlagen nachrüsten. Neuere PV-Wechselrichter (Hybrid) erlauben sogar eine Plug-and-play-Nachrüstung ohne großen Installationsaufwand.

Ist die Beschaffung eines Batteriespeichers sinnvoll?
Mit der Nutzung eines Batteriespeicher wird der Eigenverbrauch erhöht. Das heisst, ein Batteriespeicher wird tagsüber mit günstigem Solarstrom aufgeladen, welche in der Nacht den Strom wieder ans Haus abgibt, statt teuren Strom vom Energieerzeuger zu beziehen. Damit reduziert sich die Stromrechnung zB. von Groupe-e.
Fazit: Ein Batteriespeicher kann eine sinnvolle und wirtschaftliche Anschaffung sein. Dies speziell in Kombination mit einem Elektroauto.

Kann man mit einem Batteriespeicher ein Elektroauto laden?
Je nach Fahrzeug verbrauchen Elektroautos zwischen 15 und 22 kWh auf 100 km. Für das Laden einer fast leeren Batterie benötigt man schnell mal 30 bis 50 kWh, je nach Fahrzeug. Bei Groupe-e kostet 1kWh im Niedertarif 22.59Rp. (Tarif Plus). Ein Laden einer fast leeren Batterie kostet damit ca. 6 – 11 Franken. Zum Vergleich: 1 kWh Batteriespeicher kostet zwischen 500.- bis 700.-. Fazit: Einen Batteriespeicher nur für das Laden eines Elektroautos zu nutzten ist eine kostspielige Angelegenheit und aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht wenig Sinnvoll.

Für was ist eine Wandladestation (Wallbox)
Die Wandladestation stellt die Verbindung Ihres E-Auto zum Stromnetz bereit. Mit dieser Verbindung haben Sie die Möglichkeit Ihr E-Auto mit Solar- oder mit Strom aus dem Stromnetz zu laden. Moderne Ladestationen können die Ladeleistung steuern, indem sie zwischen 1- oder 3-Phasen wechseln und so schon geringer Solarstrom Produktion das Auto mit Solarstrom laden können.

Steigt der Werte meiner Liegenschaft mit einer PV-Anlage?
Mit dem Bau einer PV-Anlage darf man i.d.R. davon ausgehen, dass Ihre Liegenschaft eine Wertsteigerung erfährt. In diesem Zusammenhang ist es ratsam eine PV-Anlage bei ihrer Gebäudeversicherung anzumelden.

Gibt es Förderbeiträge für eine PV-Anlage?
Neu PV-Anlagen werden schweizweit gefördert. Die Höhe des Förderbeitrags, die Sie beantragen können, ist abhängig von der Gesamtleistung der installierten PV-Module auf ihrem Dach. Fördergelder werden von der Firma Pronovo gesprochen und ausbezahlt. Rechner Förderbeitrag.

Kann man die Investitionskosten von den Steuern abziehen?
Investitionskosten für eine Photovoltaik-Anlage können im Kanton Freiburg, steuerlich in abgezogen gebracht werden.
Hinweis: Investitionskosten für Batteriespeicher werden steuerlich nicht begünstigt.

Wie schnell kann ich meine PV-Anlage realisieren?
Die prognostizierte Energie- und Stromknappheit hat einen “Run” in der Photovoltaik-Branche ausgelöst, Auftragsbücher sind voll und die Wartezeiten für eine Montage einer PV-Anlage kann mehrere Monate dauern. Gründe fürs lange Warten sind u.a. fehlende Ressourcen (Planung, Bau, Gerüst, Elektriker) oder das gewünschte Material ist zwischenzeitlich nicht verfügbar. Hinzu kommt, dass all diese Ressourcen auf einen bestimmten Installationszeitpunkt terminiert werden müssen.

Wenn fehlende Ressourcen für den Bau einer PV-Anlage, auf dem Dach, kein Thema sind, wenn man flexibel bei der Materialwahl ist, akzeptieren, dass sich die Installationsdauer über mehrere Wochen hinziehen kann und bereit bei planerischen und organisatorischen Aufgaben sich zu engagieren, kann die Installation einer PV-Anlage, im Selbstbau, relativ zeitnah erfolgen.